Segeln (oder auch nicht) zu Zeiten von Corona
Bei strahlendem Wetter war der Hamburger Opti-Kader, einige weitere Segler vom MSC mit Seglern aus Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen an der Côte d’Azur, um eine Woche optimale Trainingsbedingungen vorzufinden.
Knapp drei Wochen später schlug Corona schon die erste Welle in der Hamburger Segelwelt. Der MSC sagte sein traditionelles Märzferientraining am Gardasee ab – zu dem Zeitpunkt war die Entscheidung vielleicht noch belächelt, im Nachhinein erwies sie sich als weitsichtig und mehr als richtig. Und so gab es erneut ein Stelldichein in Hyère. Innerhalb einer Woche organisierten die Elb- Anreiner die Reise an die Côte. Dort trafen sie auf die Jugendsegler nebst Eltern des NRV, die genauso traditionell nach Hyère in den Märzferien fahren. Großes Wiedersehen nach der Winterpause, aber diesmal keine Umarmungen. Und nach etwas Geruckele, weil man am Steg in “Klein Hamburg” nun zusammenrücken musste, ging es dann aber nur noch um die Hauptsache: Segeln. Zwar sonnig, aber kalt und sehr viel Starkwind forderte gerade den Opti- Seglern sehr viel ab. Die Kleinsten, die C-Segler, blieben sogar die ersten zwei Tage an Land bzw fuhren mit ihren Trainern auf dem Motorboot den “Großen” zuschauen. Nach einer Woche war es vorbei mit dem Hamburger Kuscheln und der MSC machte sich auf den Heimweg (mehr dazu auf der Website des MSC: https://msc-elbe.de/fruehjahrstraining ). Der NRV blieb noch, genoss das herrlichste Wetter und Segelbedingungen, aber die Nachrichten um Corona häuften sich. Man scherzte schon, ob man einen Großeinkauf Toilettenpapier machen sollte, um es meistbietend in Hamburg zu verkaufen. Was dann folgte, ist bekannt. Gerechnet hat niemand damit.
Die erste Hamburger Regatta, die am 19.April in Oortkaten stattfinden sollte und auch Hamburger Meisterschaft sein sollte, fällt aus. Ob es im Mai weitergeht, ist mehr als fraglich.
Und nun sitzen sie da, die voll motivierten, kraft- und adrenalingeschwängerten Seglerinnen und Segler und nichts geht. Oder doch? Nicht auf dem Wasser, aber im Wohnzimmer. Toni Schmatz, Opti Trainer, und Philip Honneff, Zweihand-Trainer des NRV haben kurz entschlossen ein Wohnzimmer-Sportstudio eingerichtet. Und so schwitzen sie live montags bis freitags um 10.00 und um 16.00 Uhr, auf You Tube um die Segler Deutschlands fit zu halten. Und immer wieder gibt es Gastauftritte erfolgreicher Segler, wie zB Tommi Plößel. Macht mit!!!